Im Herbst 2021 wurde der historischen Sternkammer der Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen mit moderner technischer Ausstattung neues Leben eingehaucht. Nur wenige Wochen später öffnete die neue Sternwarte an der Schule Grönauer Baum ihre Türen. Damit können Schulklassen von nun an das Weltall erforschen – und dabei viel über ihre Heimat lernen.
Der Forschergeist hält in den historischen Mauern der ehemaligen Klosterhofschule bereits seit vielen Jahrzehnten Einzug. Seit 1931 werden in der Sternkammer im denkmalgeschützten Gebäude der heutigen GGS St. Jürgen simulierte Bilder des Lübecker Sternenhimmels projiziert. Dafür sorgen einfache Licht-Projektoren, die nach wie vor funktionsfähig sind. Dank eines neuen High-End-Video-Projektors mit einer speziellen Optik und einer Fisheye-Linse konnte diese besondere Lernumgebung erweitert und mit technischen Neuerungen ausgestattet werden. Der Sternhimmel ist von nun an dreidimensional erlebbar – und das völlig unabhängig von Wetter und Tageszeit. Neben der Astronomie sollen auch andere Fachbereiche wie die Naturwissenschaften oder die Geografie in die pädagogische Arbeit rund um das Planetarium eingebunden werden. Auf diese Weise verknüpft die Astronomie praktische Wissensvermittlung rund um die Naturwissenschaft mit Heimatkunde und spricht sowohl Kinder als auch Erwachsene an.
Die Sternwarte an der Schule Grönauer Baum
Im Gegensatz zur Sternkammer ermöglicht die neu eröffnete Sternwarte an der Schule Grönauer Baum eine tatsächliche Beobachtung des Sternhimmels. Die mechanische Kuppel und das Spiegelteleskop sind dafür ganz wesentliche Instrumente, um der faszinierenden Welt aus Sonnensystem, Milchstraße und explodierenden Sternen möglichst nahezukommen. Dank des gut gewählten Standorts an der Schule Grönauer Baum kann der Himmel in einer Umgebung mit wenig Lichtsmog beobachtet werden.
Lübeck ist in diesem Jahr um zwei bedeutende Bildungsangebote reicher geworden. Planetarium und Sternwarte bieten Wissensvermittlung in einem Fachbereich, der in den Schulen oft zu kurz kommt. Hier lohnt sich ein Blick nach Ostdeutschland, wo die Astronomie lange ein fester Bestandteil des Lehrplans war und viele der zahlreichen Sternwarten noch heute von Schulen genutzt werden. Kein anderes Themengebiet kann so viele Unterrichtsfächer einbeziehen wie die Astronomie: Chemie, Physik oder auch Biologie lassen sich durch den Blick zu den Sternen miteinander verbinden. Das macht den großen Reiz der Himmelskunde aus.
Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung konnte die zwei bedeutsamen Schulprojekte Sternkammer und Sternwarte gemeinsam mit der Hansestadt Lübeck und weiteren Förderern finanziell absichern. Insgesamt stellte die Stiftung Fördermittel in Höhe von 255.500 Euro bereit und stärkt damit die naturwissenschaftliche Ausrichtung der beiden Schulstandorte.