Auftakt der Klima-Checks: Auf der Suche nach Stromfressern

„Energie sparen, Kosten senken, Klima schonen“ – so lautet der Slogan der Klima-Checks, die in diesem Jahr erstmals von unserer Stiftung in Kooperation mit der BürgerEnergie Lübeck eG vergeben werden. Das Losverfahren ergab: Unter den zehn Gewinnern sind Kitas, Kirchengemeinden, bekannte Sportvereine – und der nachhaltige „Weltladen“. Hier fand jetzt der erste Klima-Check statt.

Gelegen in der Hüxstraße, betreibt der Weltladen Lübeck e.V. seit 15 Jahren ein Fachgeschäft für fairen Handel. Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins liegt auf der Bildungsarbeit, die auf die komplexen Zusammenhänge der Globalisierung und ihre Herausforderungen aufmerksam machen soll. Silke Mählenhoff, Vorstand Öffentlichkeits- und Pressearbeit, erklärt die Motivation hinter der Klima-Check-Bewerbung: „Wir möchten weiterhin erlebbar machen, wie sich Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Alltag leben lassen. Mit dem Projekt „Es werde Licht“ haben wir 2019 einen erfolgreichen Anfang gemacht und die Beleuchtung im Weltladen modernisiert. Wir sind gespannt, ob sich durch den Klima-Check weitere Einsparpotenziale finden lassen.“ Ein Unterfangen, das Zeit in Anspruch nehmen wird: Der Weltladen verfügt über eine Verkaufs-, Lager- und Bürofläche von rund 253 m². Darüber hinaus finden sich ein Büro, eine Küche, ein Heizungsraum sowie sanitäre Anlagen. Das ist aber noch nicht alles: Das 204 m² große Obergeschoss vermietet der Verein an Initiativen, Existenzgründer:innen und Einzelpersonen. Auch ein Versammlungsraum steht zur Verfügung. Im Dachgeschoss befindet sich ein weiterer, kleiner Büroraum. Wo also anfangen?

Steckdose, Beleuchtung, Wasserkocher
Der heutige Klima-Check startet im hinteren Lager des Weltladens. Ralf Giercke, Vorstand der BürgerEnergie, hat Strom- und Temperaturmessgerät mitgebracht und stößt damit auf großes Interesse bei den zukünftigen „Klimabeauftragten“ Silke Mählenhoff und Johanna Rödiger. Gemeinsam werden die Geräte durchgesprochen, ehe ein kurzer Rundgang durch das gesamte Gebäude folgt. Neben Kaffeemaschine und Stereoanlage wird auch die erste Kochnische inspiziert. Der Fachmann ist zufrieden: „Auf den ersten Blick sind keine größeren Stromfresser erkennbar. Einsparpotenzial gibt es allerdings immer. Ich gespannt, was die Messdaten ergeben werden.“ Für großes Interesse sorgt das künstlerisch gestaltete Oberlicht in der Mitte des Weltladens (Foto). Dies wurde vom Künstler Guillermo Steinbrüggen designed und ist über ein Gewächshaus zugänglich. Hier findet Giercke zwei alte Leuchtstoffröhren, die es eigentlich nicht braucht. Dies ist aber nur der Anfang: „Langfristig ließe sich eine Stecker-Solar-Anlage auf dem Dach des Innenhofs installieren, sofern der Denkmalschutz mitspielt.“ Das Ziel: selbst erzeugter Strom. Zuerst wird in den kommenden Wochen jedoch der gesamte Energieverbrauch dokumentiert. Dabei wird jedes Geschoss, jeder Raum, jeder Wasserkocher unter die Lupe genommen. Die Daten werden dann an die BürgerEnergie geschickt, die diese auswertet und Vorschläge zu Verhaltensänderungen und möglichen Investitionsmaßnahmen erarbeitet.

Initiiert wurde das Projekt von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, die auch die Kosten der Klima-Checks übernimmt. Ziel ist es, lokale Organisationen und Vereine für die Themen Energie und Umweltschutz zu sensibilisieren. In Zeiten explodierender Energiepreise können die Klima-Checks einen wichtigen Beitrag leisten.