Gemeinsam lernen, musizieren, Spaß haben

Am 6. Oktober fand im Koki die Kick-Off-Veranstaltung des dritten KOMPASS-Jahrgangs statt. Ab jetzt werden 31 Lübecker Schüler:innen eineinhalb Jahre lang auf ihrem Weg zum Schulabschluss unterstützt. Die Mentoren, allesamt Studierende der Musikhochschule Lübeck, setzen dabei auch auf ihre Kernkompetenz: das Musizieren.

„Just sing it! Sometimes the skies are grey, the world is cold, and rain’s coming down (…). Just be proud and sing it loud!”, schallte es zu Beginn der durch den Kinosaal. Die acht Musikpädagogik-Studierenden der Musikhochschule zeigten den anwesenden Schülern, Eltern und Projektverantwortlichen eine Kostprobe ihres Könnens und machten mit ihrer Acapella Version eins deutlich: Die Musik hat die Kraft, das Leben positiv zu verändern. Und genau darum geht es auch beim diesjährigen Durchgang des Bildungsprojektes KOMPASS, das 2017 von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Lübeck entwickelt worden ist. Teilnehmen werden diesmal 31 Schüler:innen von drei Lübecker Gemeinschaftsschulen: von der Geschwister Prenski Schule, der Baltic Schule und der Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen. Begleitet wird KOMPASS von der Projektleitung der Musikhochschule um Frau Prof. Dr. Ziegenmeyer, Frau Dr. Bartels und Herrn Engberts.

Mehr Bildungsgerechtigkeit in Lübeck

Die acht Mentoren der Musikhochschule werden ihren Mentees ganz klassisch Nachhilfe in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik geben, aber die Musik zentral in die Bildungsarbeit miteinbeziehen. Das kann beispielsweise in Form gemeinsamer Musikstücke oder aber anhand des Schreibens von Rapsongs geschehen. Laut aktueller wissenschaftlicher Studien die Musik-Produktion ein Werkzeug dar, mit dem Jugendliche in ihrem Selbstwirksamkeitsgefühl gestärkt werden und Erfahrungen von Kompetenz und Verbundenheit machen. Frank Schumacher,
Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung, brachte es am Abend auf den Punkt: „Alleine lernen ist nicht nur schwer – es macht auch oft  Spaß.“ Im Gegensatz dazu erwarte die 31 Jugendlichen bei ein tolles Programm, bei dem ihre Entwicklung und ihr Erfolg im Mittelpunkt stehe. Abschließend wandte sich Schumacher auch an die Mentoren: „Für euch beginnt heute eine intensive, arbeitsreiche und vor allem zukunftsweisende Zeit. Gemeinsam setzt ihr in Lübeck ein.“ Der scheidende Präsident der Musikhochschule, Prof. Rico Gubler, unterstrich vor allem die
Beständigkeit des Bildungsprojektes, das gerade zu Corona-Zeiten enorm
wertvoll gewesen sei. Anschließend klang der Abend bei netten Gesprächen, Suppe und Tischkicker in der Röhre aus.

Wirkung von KOMPASS

Intensive Unterstützungsprogramme in Form von Mentoring zeigen Wirkung. So betrug die Quote der Mentees des ersten KOMPASS-Jahrgangs (2017-2019), die den ESA erreichten, stolze 87%. Die Jugendlichen hatten zu des Projektes überwiegend eine schlechte Abschlussprognose. Insbesondere die Lehrer:innen bestätigten die Wirkung des Mentorings, vor allem auch auf die verhaltensbezogene Entwicklung der Schüler:innen. KOMPASS richtet sich vor allem an vom Bildungssystem benachteiligte Schüler:innen der Lübecker Gemeinschaftsschulen. Aktuell kommt erschwerend hinzu, dass viele Lübecker Schüler:innen durch die pandemiebedingten Schulschließungen und die Umstellung auf Fernunterricht den Lernstoff verloren haben. Die Lernrückstände sind ohne Unterstützung nicht aufzuholen.

Unsere Stiftung unterstützt den diesjährigen KOMPASS-Jahrgang mit rund 72.000 Euro bis 2024.